FEUERWERKEREI APEL

Willkommen bei Thüringens ältestem Feuerwerk - Fachbetrieb

Was ist was? Feuerwerk Feuerwerk Lexikon
Vielleicht haben Sie sich ja auch schon manchmal über das „Fach – Chinesisch“ der Feuerwerker in Angeboten und sonstigen Publikationen geärgert. Deshalb erklärt hier der Chef (uns und Ihnen) was er meint, wenn er in Abbrennplänen oder Angeboten von all den geheimnisvollen „Dingern“ redet.Wer sich noch intensiver mit der Materie beschäftigen will, dem empfehlen wir Feuerwerk-Wiki von unserem Freund Markus Klatt oder das www.feuerwerk-lexikon.de von Rolf Ruckdeschel.

Übrigens, wenn Sie den Mauszeiger über den Prinzipskizzen bewegen, müßte die Bezeichnung des Bauteiles erscheinen. Zumindest im Explorer… Nö macht es nicht mehr… Aber wenn Sie auf das Bauteil klicken kommen Sie zum passenden Eintrag. Auch nicht schlecht…

Abbrenngeräte werden für die meisten Feuerwerkskörper benötigt. Im einfachsten Falle können das einfache Latten zum Annageln von Frontstücken sein. Meistens sind damit jedoch Abschussrohre – sogenannte Mörser – für Bomben gemeint. Diese können einzeln oder in Batterien verwendet werden. Weitere Abbrenngeräte sind Raketenhalter, Aufnahmen für Bränder und Römische Lichter sowie Zündgeräte. Die meisten Abbrenngeräte sind sehr robust gebaut und entsprechend schwer! Deshalb ist ein befahrbarer Abbrennplatz günstig!

Abbrennplatz wird der eigentliche Platz genannt, auf dem die Abbrenngeräte installiert werden. Für Unbefugte ist das Betreten des Abbrennplatzes von Beginn der Aufbauarbeiten bis zum Ende des Abbaus strengstens Verboten! Während des Feuerwerkes muß um den Abbrennplatz ein Sicherheitsabstand von 20 bis 250 m frei gehalten werden. Der ideale Abbrennplatz ist eben, befahrbar, frei von hohem Gras etc. leicht abzusperren und zu reinigen. Wichtig ist das Einverständnis des Eigentümers! Zwar passiert dem Abbrennplatz nichts, trotzdem ist nicht jeder Bauer erfreut, wenn fremde Fahrzeuge auf seiner Wiese rumkurven! Im Gegensatz zu früher wird bei uns heute nichts eingegraben, unsere Abbrenngeräte werden alle frei stehend installiert. Auch hält sich die Verschmutzung des Platzes in Grenzen: große Abfälle werden von uns selbstverständlich wieder mit genommen, lediglich kleine Papierfetzen etc. bleiben auf dem Abbrennplatz zurück. Da die meisten Rückstände verrotten muß eine „„Feinreinigung“ nur bei sehr heiklen Plätzen erfolgen!

Anzeige: jedes Feuerwerk muß der zuständigen Behörde mindestens 14 Tage vorher schriftlich angezeigt werden. Die Zuständigkeit ist in den Bundesländern verschieden geregelt. Die Anzeige muß vom verantwortlichen Feuerwerker gemacht werden.

Ausbildung oder „Wie, um Himmelswillen, wird man Feuerwerker?“ Ein anerkannter Ausbildungsberuf ist das nicht. Wohl aber ein erlaubnispflichtiges Gewerbe. Zunächstmal braucht man einen Befähigungsschein und dann viiiiel Zeit, Geld und vor Allem Glück um in diesem exotischen Gewerbe Fuß zu fassen.

Ausstoßladung braucht man zum Ausstoßen der Feuerwerkskörper aus den Mörsern. In der Praxis wird ausschließlich Schwarzpulver verwendet.

BAM ist die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung. Die BAM ist in Deutschland die benannte Stelle, die sich um Zulasunng von Allem was knallt und stinkt kümmern muß. Wichtig: Insbesondere für Endverbraucher gilt „Ohne BAM kein Bumm“ Pyrotechnische Erzeugnisse ohne eine BAM-Nummer (Zulassungsnummer) sind für Endverbraucher tabu. Seit spätestens 07/2017 wird die BAM-Nummer durch eine EU-einheitliche CE-Kennzeichnung ersetzt. Es ist also nun möglich auch Feuerwerkskörper aus anderen EU-Staaten legal zu erwerben. Wichtig ist, auch hier darf man nur Pyrotechnik nach Deutschland verbringen die man auch hier erwerben/besitzen und verwenden darf. Also im Wesentlichen die Kategorien F1 und F2 für Endverbraucher. Abgesehen davon daß Feuerwerk im europäischen Ausland teils erheblich teurer ist, gibt es auch noch einige Fallstricke zu beachten. Man handelt sich da erstaunlich schnell ein Strafverfahren ein.

Barockfeuerwerke sind im Stil des Barock konzipierte Großfeuerwerke. Das bedeutet: Ein wichtiger Bestandteil sind Frontstücken, Feuertöpfe und Römische Lichter . Bomben und Raketen wurden im Barock, auf Grund des damaligen hohen Preises, nur sehr sparsam eingesetzt. Auch sind die heute üblichen, brillanten Hochtemperaturflammen eigentlich ein Stilbruch; als Konzession an den Publikumsgeschmack verzichtet man aber heute selten auf diese starken Effekte. Häufig wird Barockmusik (Händel’s berühmte „Music for the Royal Fireworks“) als Untermalung gewünscht.

Batterie nennt man mit einander verbundene Abbrenngeräte. Je nach Kaliber (und Gewicht!) werden Batterien von 3 bis ca. 300 Mörser verwendet.

Befähigungsschein nach § 20 SprengG brauchen alle Berufsfeuerwerker in Deutschland. Darüber hinaus braucht der selbständig tätige Feuerwerker noch eine Erlaubnis nach § 7 SprengG. Voraussetzung für die Erteilung eines Befähigungsscheins ist die persönliche Zuverlässigkeit, die körperliche Eignung, die erfolgreiche Teilnahme an einem entsprechenden Lehrgang sowie die Tätigkeit als Helfer bei mindestens 26 Feuerwerken. Mindestalter ist 21 Jahre. Fälschlicherweise wird der Befähigungsschein oft als „Lizenz zum Gelddrucken“ angesehen! Die meisten „„Jungfeuerwerker“ stellen schnell fest, daß es mehr eine Lizenz zum unbeschränkten finanziellen Verlust ist. „Leicht kommt man an’s Bildermalen – schwer an Leute die’s bezahlen!“ (Wilhelm Busch)

Bengalische Beleuchtung bewerkstelligt man mit starken farbigen Flammen. Bengalische Sätze werden sowohl pulverförmig als auch zu präzisen Brändern gepreßt angeboten. Für Anwendungen im Innenbereich verwendet man das teurere rauchfreie Bühnenfeuer. Als unsere Straßen noch nicht beleuchtet wurden, bildeten bengalische Beleuchtungen den Abschluß jeden Feuerwerkes. So konnten die Zuschauer „bei Licht“ nach Hause gehen!

Bild ist die Bezeichnung für einen Abschnitt in einem Feuerwerk. Jedes Feuerwerk besteht aus mehreren, dramaturgisch auf einander abgestimmten Bildern. Ähnlich wie im Theater kann solch ein Bild als ein kurzes Zwischenspiel aus wenigen Effekten oder auch als umfangreicher Hauptakt angelegt sein.

Blitze sind weniger für Licht, sondern vor allem für den „Donner“ zuständig. Blitzsätze sind die energiereichsten pyrotechnischen Sätze . Wir verwenden oft kleine Schwärmer mit einem Blitzschlag, diese Knaller enthalten weniger als 2 g Blitzsatz und krachen erheblich lauter als die dicksten „Chinaböller“. Große Blitzbomben haben ein erhebliches Gefahrenpotential! Nicht umsonst gelten hier höhere Sicherheitsabstände.

Bombe ist die Bezeichnung für den gebräuchlichsten pyrotechnischen Gegenstand in der professionellen Feuerwerkerei. Alles was zu schwer für eine Rakete ist wird in Bomben verladen. Die Bombe ist somit das universellste und wirkungsvollste Mittel in unserer Trickkiste! Sie wird stets aus einem Mörser wie eine Kanonenkugel verschossen. Bomben sind im einfachsten Fall kugel- oder zylinderförmige Behälter welche mit einer Effektfüllung aus Sternen, Schwärmern, Bombetten etc. und einer Zerlegeladung gefüllt sind. Beim Abschuß wird gleichzeitig mit der Ausstoßladung ein Vorbrenner gezündet, der die Zerlegeladung nach einer genau berechneten Zeit erreicht. Im Idealfall ist Bombe in diesem Augenblick im Zenit ihrer Flugbahn und wird zu einer grandiosen Blüte entfaltet. Bomben werden in den verschiedensten Kalibern und Qualitäten geliefert; von kal 15 mm mit billigster Sternchenfüllung für wenige Pfennige bis zu 40 kg schweren Mehrschlagbomben voller raffinierter Spezialeffekte für einige tausend Euro pro Schuss!

Bombetten werden oft in Bomben, Römische Lichter oder Feuertöpfe verladen. Sie sind, wie der Name schon vermuten läßt, kleine Bomben. Der Übergang zwischen Bomben und Bombetten ist fließend; wir haben großkalibrige Bomben mit Multi-Bombettenfüllung im Angebot da hat jede einzelne Bombette den Effekt einer Bombe!

Brillantfeuerwerk: Der Begriff stammt aus den zwanziger Jahren. Damals wurden Metalle wie Aluminium oder Magnesium als Brennstoffe für pyrotechnische Sätze eingeführt. Die damit erzeugten Effekte waren wesentlich brillanter als die vorher verwendeten Niedrigtemperatur – Sätze mit diversen Harzen als Brennstoff. Heute werden fast ausschließlich brillante Metallsätze mit Hochtemperaturflammen eingesetzt.

Bränder sind die einzelnen Bestandteile von allen Sprühartikeln: Sonnenräder, Wasserfälle, Springbrunnen überhaupt alle Frontstücke bestehen aus mehreren Brändern. Selbst die Raketenantriebe werden als Bränder bezeichnet! Im Grunde genommen sind Bränder die ältesten echten Feuerwerkskörper: in einem Pappröhrchen wird ein mehr oder weniger „fauler“ Satz abgebrannt und stößt dabei Feuer und Funken aus. Ist die Verbrennung flott so kann man den Bränder als Antrieb (Treiber) für Sonnenräder oder Raketen verwenden. Wir stellen Bränder her.

Cakebox (engl. wörtl. Kuchenschachtel) ist ein Verbundfeuerwerk mit mehreren abschußfertigen, meist kleinkalibrigen Pappmörsern . Diese Papprohre sind miteinander sowohl mechanisch verbunden als auch pyrotechnisch verleitet. Einmal anbrennen und bis zu 1.000 Schuß laufen nacheinander ab. Die Anordnung der Rohre und die Reihenfolge des Abbrandes ermöglicht die fantastischsten Effekt. Im einfachsten Fall schießen C. nacheinander und senkrecht nach oben. Häufig werden die Mörser aber auch gefächert angeordnet. So kann man Z-förmige oder C-förmige , W-förmige oder H-förmige Effekte durch geschickte Feuerführung erzielen. In Cakeboxen werden Bombetten, Feuertöpfe, Crossetten oder Kometen verladen, sowohl sortenrein als auch kombiniert.
Die Größe der professionellen Cakes wird eigentlich nur durch das Gewicht begrenzt. Die Teile müssen schließlich noch handhabbar sein.
99% der Cakeboxen kommen aus China und sind Einwegware. Es müssen also erhebliche Volumen transportiert und anschließend entsorgt werden. Die eigentlichen Effekte machen nur ca. 10 % aus.

Crossetten nennt man Sterne die sich nach einer kurzen Flugstrecke in mehrere Sterne mit (anscheinend) gleicher Größe wie der „Mutterstern“ zerlegen. Diese Sterne sind ein Mittelding zwischen Bombette und Stern.

Elektrozünder werden auch als Satzauslöser oder Zündpillen bezeichnet. Auf einen Glühdraht ist etwas pyrotechnischer Satz aufgepresst. Beim Anlegen einer Zündspannung entzündet der Draht diese kleine „Pille“ und löst damit den Feuerwerkskörper aus. Im Gegensatz zu Sprengzündern kann man mit diesen Satzauslösern keine brisanten Sprengstoffe initiieren.

Feuerbilder müssen stets irgendwo befestigt werden. Entgegen aller Gerüchte können Feuerbilder oder Schriften nicht an den Himmel geschossen werden, sondern werden aus einzelnen „Pixeln“ (sogenannten Lanzen) zusammengesetzt. Die Lanzen sind auf eine Unterkonstruktion aus Holz oder Weidengeflecht genagelt und untereinander mit einer speziellen Zündschnur verbunden. Diese Konstruktion kann an einem Kran oder einem Baugerüst etc. befestigt werden.

SchwärmerAusstoßladung

Feuertopf siehe Abbildung (auch Pot á Feu) nennt man Feuerwerkskörper die Sterne, Schwärmer , Pfeifen usw. ohne „Verpackung“ auswerfen. Die Sterne etc. liegen auf einem Sieb (Hebespiegel) und werden mit diesem gemeinsam aus dem Mörser geschleudert. Im Gegensatz zu Bomben werden die Effektkörper sofort beim Abschuß gezündet und nicht erst in der Höhe. Deshalb sind Feuertöpfe bestens zum illuminieren des unteren Drittel der Himmelsbühne geeignet.

Fontänen sind (Papp-) Rohre in die ein fauler Satz gepreßt ist. Fontänen sprühen –im Gegensatz zu Vulkanen – über die gesamte Brennzeit annähernd gleich hoch. Durch den Einsatz verschiedener Metalle (Eisen, Aluminium, Titan etc.) als Funkenbildner lassen sich die vielfältigsten Fontänen herstellen. Unser Fontänen aus eigener Herstellung werden nach ganz Europa exportiert.

Frontstücke bilden den Grundstock jeden Barockfeuerwerkes. Alle Sprühartikel wie Sonnen, Springbrunnen, Vulkane oder Wasserfälle werden mit dem Begriff Frontstück zusammengefaßt. Man unterscheidet feststehende, bewegliche und kombinierte Frontstücke. Insbesondere die Kombinierten bieten dem Feuerwerker ein hervorragendes Betätigungsfeld bei dem der Fantasie kaum Grenzen gesetzt sind. Leider ist diese Kunst wegen des hohen Arbeitszeitaufwandes fast ausgestorben. Gartenfeuerwerk ähnelt dem Barockfeuerwerk, ist aber im allgemeinen etwas kleiner und für den „bürgerlichen“ Garten geeignet. Leider gibt es die Feuerwerkskörper der Klasse III nicht mehr frei zu kaufen; vor einigen Jahren konnte man Gartenfeuerwerk noch ohne Befähigungsschein erwerben.

Gesetze gibt es natürlich auch. In der Pyrotechnik ist ALLES strengstens im Sprengstoffgesetz (SprengG) geregelt. Wer sich nicht an die Spielregeln hält kann auch ganz schön heftig bestraft werden. Einen kleinen Überblick über die zu erwartenden Strafen gibt es recht übersichtlich z.B. hier: www.bussgeldkatalog.net

Großfeuerwerk ist alles was im Freien mit Erzeugnissen der Klasse III und IV durchgeführt wird. Großfeuerwerke dürfen nur von ausgebildeten Fachleuten durchgeführt werden. Großfeuerwerke müssen den zuständigen Behörden angezeigt werden und unterliegen strengen Sicherheitsauflagen.

Herstellung von Feuerwerkskörpern ist in Deutschland und eigentlich der ganzen zivilisierten Welt Privatpersonen strengstens verboten. Nur wenige gewerbliche Hersteller von haben die dafür notwendige Erlaubnis nach SprengG. Außer der fachlichen und persönlichen Eignung benötigt man dazu vor allem eine zugelassene Herstellungsstätte. Apelfeuerwerk ist CE-zertifizierter Hersteller.

Höhenfeuerwerk findet, wie der Name vermuten läßt, in der Höhe statt. Es werden nur hoch aufsteigende Feuerwerkskörper wie Bomben, Raketen oder Römische Lichter verwendet. Auf Grund der beachtlichen Steighöhen von bis zu 250 m können Höhenfeuerwerke von sehr vielen Zuschauern gesehen werden. Zudem sind Höhenfeuerwerke nicht so extrem arbeitsaufwendig wie z.B. Barock- oder Gartenfeuerwerke. Höhenfeuerwerk ist unter kommerziellen Gesichtspunkten die effizienteste Variante. Im Idealfall kostet das Feuerwerk pro (zahlendem!) Kopf weniger als 0,10 €!

Italienerbombe siehe Mehrschlagbombe

Kaliber ist der Nenn – Durchmesser von Feuerwerkskörpern. Im deutschsprachigen Raum wird dieses Maß in Millimetern angegeben. Nur selten werden zöllige Maße angegeben, wobei 1 Zoll 25.6 mm entspricht. Die Kalibermaße aus der Waffentechnik (Ernstfeuern!) werden in der ((Lust-)Feuerwerkerei nicht mehr verwand.

Kaltes Feuer wird von Laien immer wieder nachgefragt. Hier noch mal: Kaltes Feuer im Sinne von ungefährlichem oder, wie auch immer, harmlosem Feuer gibt es nicht! Wenn von Niedrigtemperaturflammen oder ähnlichem die Rede ist, so meint man damit durchaus die Flammtemperatur eines Streichholzes! Aktualisierung 11/2011: Nachdem Google mir ständig Frager auf diese Seite schickt, will ich etwas ausführlicher über das Thema meditieren. Kaltes Licht kennen wir von LEDs bzw. als Chemoluminiszenz z.B. vom Glühwürmchen. Ist aber kein Feuer. Ohne daß ich mich nun in der Plankschen Quantenphysik verlieren will: Unter Feuer versteht man immer eine Lichterscheinung die auf thermisch angeregten Photonen basiert. Und um ein Elektron auf das nächsthöhere Energieniveau zu heben, braucht man schon ein bißchen Energie, sprich Wärme. Wieviel, läßt sich auch ausrechnen. Fakt ist jedenfalls, da ist immer mehr Wärme im Spiel als der Mensch auf seiner Haut verträgt.

Von Zauberapparatehändlern wird gelegentlich „Kaltes Feuer“ angeboten. Hierbei handelt es sich um Mischungen organischer Kohlenwasserstoffe (meist Alkohole) mit Wasser. Wird damit ein (imprägniertes) Gewebe (z.B. Handschuhe) getränkt und entzündet, kühlt die entstehende Verdunstungskälte das Gewebe soweit runter, daß es nicht anbrennt und man für einige Sekunden die „brennenden Hände“ zeigen kann ohne sich zu beschädigen. Dabei ist die eigentliche Flamme durchaus so heiß wie normal. Lediglich der, nennen wir ihn, „Docht“ bleibt relativ kühl.

„Und was ist mit Wunderkerzen? An den Funken verbrennt man sich doch auch nicht!“ Das ist auch noch so ein Argument für angeblich kaltes Feuer. Hier ist es einfach so, daß die Funken so eine geringe Masse haben, daß nicht genug Wärme „auf die drauf passt“ und die Funken auch von der Haut schnell wieder abprallen. Es gibt auf dieser Welt durchaus Wunderkerzen minderer Qualität, deren Funken sind so grob vermahlen, die brennen sogar Löcher in Holz. Habe ich in Asien selbst schon ausprobiert. Der Hersteller schimpfte auf die BAM weil die ihm die Teile nicht für Deutschland zulassen. Gottseidank! ….kann ich da nur sagen!

Klasseneinteilung: Pyrotechnische Erzeugnisse werden in verschiedene (Gefahren-) Klassen eingeteilt. In Deutschland sind das die Klassen PI, PII, PIII, PIV sowie T1 und T2. Mit Ausnahme der Klasse P IV werden alle Erzeugnisse von der Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung (BAM) in Berlin geprüft und klassifiziert. Alle ungeprüften Feuerwerkskörper (Kl. IV) dürfen nur von geprüften und ausgebildeten Fachleuten verwendet werden. Aktualisierung 01/2014: Seit einigen Jahren erfogt die schrittweise Umstellung der Klasseneinteilung in Kategorien und damit verbunden, einer europäischen Vereinheitlichung. Die Klassen heißen also jetzt Kategorien und Feuerwerkskörper müssen CE-konform sein und auch das entsprechende Zeichen tragen. Aus P1 – 4 wird nun F1 bis 4 In Deutschland muß bei den Kategorien F 1 bis 3 sowie T zusätzlich noch eine BAM-Nummer aufgedruckt sein. Also nur CE reicht für Deutschland nicht, soweit geht die Liebe zum freien europäischen Binnenmarkt denn doch nicht.

Komet wird ein sehr großer und lang brennender Stern genannt. Er kann als Aufstiegseffekt an Bomben montiert werden oder einzeln in Feuertöpfen oder Römischen Lichtern verladen sein. Mehrere Kometen in einer Bombe verladen ergeben Polypen oder auch Palmen.

AusstoßladungSterneVorbrennerZerlegerladung

Kugelbomben (siehe Abbildung) sind die gebräuchlichsten Bomben. Durch den relativ einfachen und robusten Aufbau sind Kugelbomben oft recht preiswert zu haben. In Kugelbomben werden bevorzugt kreisrunde Effekte wie Chrysanthemen, Päonien etc. verladen. Effekte mit Schwärmern, Kreiseln oder Bombetten werden dagegen öfter in Zylinderbomben eingebaut.

SchwärmerSternePolypenBlitzsatzAusstoßladung

Mehrschlagbomben (siehe Abbildung) bestehen aus mehreren aneinander befestigten (Zylinder-) Bomben die aus einem Mörser geschossen werden und sich nacheinander am Himmel entfalten. Die Herstellung von Mehrschlagbomben ist die Hohe Schule der Feuerwerkerei! Der Ursprung dieser Bomben liegt in Italien daher werden sie auch als Italienerbomben bezeichnet. Noch heute werden in der Gegend um Neapel oder auf Malta, Bomben mit 7 und mehr Schlägen angefertigt. Diese Bomben haben 200 bis 250 mm Durchmesser und sind manchmal 1,20 m lang! Wenn man bedenkt, daß nur Packpapier und Bindfaden zur Herstellung der Hülle verwendet werden, kann man vielleicht ermessen wie viel Erfahrung und handwerkliches Geschick für solch ein zentnerschweres Kunstwerk erforderlich sind!

Lager für Großfeuerwerk müssen hohen gesetzlichen Anforderungen genügen. Im allgemeinen sind diese Lager erdüberschüttete Bunker, weit außerhalb von Ansiedlungen und Verkehrswegen. Neben angemessener Einbruchsicherheit – unser Bunker hat z.B. eine 2,5 t schwere Stahltür – müssen Feuerwerklager eine geringe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Bis zu 10.000 kg Kapazität dürfen sie von den Landebehörden genehmigt werden. Größere Lager unterliegen dem Bundes-Immissionsschutz-Gesetz und müssen zusätzlich vom Bund genehmigt werden. Das Prozedere ist ähnlich aufwändig wie die Errichtung eines Atomkraftwerkes….

Mörser heißen die Rohre aus denen Bomben und Feuertöpfe abgeschossen werden. Beim Abschuß treten oft recht hohe Drücke auf, so daß Mörser sehr stabil sein müssen. Andererseits dürfen Mörser bei einem Rohrkrepierer keine gefährlichen Splitter oder Wurfstücke bilden. Moderne Mörser sind aus glasfaserverstärktem Polyester, Polyethylen (niemals PVC!!! Splittergefahr!), oder Pappe. Kleinere Kaliber werden aus Aluminium gefertigt. Für große Mehrschlagbomben muß nach wie vor nahtloses Stahlrohr verwendet werden.

Musikfeuerwerk sollte exakt auf die Musikbegleitung abgestimmt sein. Heute erreicht man mit Computergesteuerten Zündgeräten relativ einfach eine 100%ige technische Synchronität. Ob das auch in stilistischen Fragen immer gelingt muß der Zuschauer selbst entscheiden.

Eine etwas preiswertere Variante ist ein „Feuerwerk mit Musikbegleitung“. Hier spart man eine exakte Programmierung und nimmt kleine Differenzen mit der oft ohnehin nicht oder nur schlecht zu hörenden Musik in Kauf. Falls die Musik schlecht zu hören ist, liegt es oft am Budget für die Beschallung. OpenAir-Beschallungen sind schon ohne Feuerwerk eine Herausforderung und die Leihkosten für eine richtig gute Anlage inklusive Techniker und (LKW!)Transport erreichen schnell Kosten die eigentlich als Budget für das gesamte Feuerwerk gedacht waren……

Pfeife ist ein Feuerwerkskörper welcher einen kräftigen Pfeifton erzeugt. Pfeifen können als Bränder befestigt werden oder auch „frei fliegend“ verwendet werden. Es gibt Pfeifen mit kräftigem Silberschweif, mit farbigem Schweif sowie in verschiedenen Tonlagen.

Polypen nennt man die lang ziehenden Effekte, die oft nur aus wenigen Sternen mit langem Kometenschweif bestehen. Mit mehreren Polypen in einem Schuss kann man bizarre Himmelsgemälde erzeugen. Polypen werden in etwas veränderter Ausführung auch Palmen genannt. Die Unterschiede sind fließend.

Praktikum beim Feuerwerker ist ebenfalls eine beliebte Anfrage. Ich zitiere mich einfach mal selbst aus dem Pyro-Forum: Nochmal ein paar Worte so grundsätzlich zum Thema Schülerpraktikum beim Pyrotechniker. Wäre sicher nicht ganz falsch, wenn man diese Betrachtung irgendwo bei FAQs oder so abspeichern könnte.

Ein Schülerpraktikum ist sicher eine schöne und nützliche Sache um sich auf sein zukünftiges (Berufs-)Leben vorzubereiten.
Nun ist aber Feuerwerker kein Beruf und schon gar Keiner von dem man einigermaßen vernünftig leben kann. Der (Show-) Pyrotechniker ist eher mit einem Zirkusclown vergleichbar. Einige Wenige können davon einigermaßen leben und gaaaanz Wenige weltweit werden dabei auch halbwegs reich. Als Lebensplanung eher fragwürdig, falls man nicht aus einer Zirkusdynastie stammt.
Die meisten Tätigkeiten in der Feuerwerkerei sind ziemlich fad und langweilig. Vorbrenner einbinden ist bei den ersten 3 sicher noch einigermaßen spannend, nach 300 tun die Hände weh, bei 3.000 fällt der Funfaktor in’s Bodenlose und wenn dann noch Zigtausend vor einem liegen….
Für chemisch-technische Assistenten ist da auch mehr weniger von Interesse. Mehr so für angehende Lagerbullen. Hubwagen fahren. Kisten schleppen.
Das Herumreisen ist sicher dabei noch der spaßigste Teil. Beim Aufbau vor Ort kann man sich das Fitness-Studio sparen und der Abbau bei Nacht ist immer Spaß pur.
Die Tätigkeiten im Büro sind meiner Ansicht nach, die Wichtigsten im gesamten Job: Angebote schreiben, Abbrennpläne und Programme entwickeln und das wichtigste – steuerlich korrekte Rechnungen schreiben. Das sind aber alles Dinge, die ich nun wirklich nicht einem Schülerpraktikanten anvertrauen möchte.
Dazu kommt, die Arbeitszeit liegt normalerweise in einem Bereich, wo in den meisten Gewerken eine Zustimmung der Aufsichtsbehörden notwendig wäre und Schülerpraktikanten – also Minderjährige – haben Sonntag früh um 3 Uhr definitiv keinen „Dienst“. Auch die Länge der Arbeitszeit darf abhängig Beschäftigten oft nicht zugemutet werden, die gesetzlich vorgeschriebenen 10 Stunden werden da öfters übertreten als eingehalten. Ich selbst arbeite häufig 3 -4 Tage hintereinander mehr als 12 Stunden am Tag. Dafür gibt’s dann auch wieder Wochen, wo meine Wochenarbeitszeit ein paar Stunden sind. Alles nicht für Praktikanten geeignet.
Dazu kommt natürlich noch der Umgang mit Gefahrgut. Niemand wird einen Minderjährigen unbeaufsichtigt mit explosionsgefährlichen Dingen umgehen lassen. Selbst unter Aufsicht sind im Gesetz nur ganz wenige Ausnahmen vorgesehen.
Fazit: Mythos busted

SterneTreiber

Raketen (siehe Abbildung) kennt jeder vom Silvesterfeuerwerk. Sie bestehen aus einem Antrieb, dem sogenannten Treiber und dem Besatz sowie dem Leitstab. Der Treiber von Feuerwerksraketen besteht aus gepreßtem phlegmatisiertem Schwarzpulver . Der Treiber brennt ähnlich wie der Verzögerer einer Bombe während dem Aufstieg zum Besatz (der eigentlichen Effektladung) durch. Raketen steigen im Gegensatz zu Bomben recht sanft auf und können deshalb auch mit stoßempfindlichen Effekten besetzt werden. Andererseits sind der Leistungsfähigkeit der Schwarzpulvertreiber Grenzen gesetzt, so daß schwere Effektkörper nicht mit Raketen nach oben befördert werden können. Die Leitstäbe der Raketen können leicht Schaden anrichten. Deshalb brauchen wir für Raketen einen deutlich größeren Sicherheitsabstand. Mit ein Grund, warum man Raketen in professionellen Feuerwerken immer seltener sieht.

SternAusstoßladung

Römisches Licht (siehe Abbildung) wird ein klassischer Feuerwerkskörper genannt, der zu Unrecht etwas aus der Mode gekommen ist. Das Römische Licht schießt mehrere Effekte nacheinander aus dem selben Rohr. Dabei wechseln sich Effektkörper, Ausstoßladung und Verzögerungssatz jeweils ab und brennt von oben nach unten nacheinander ab. Sind anstelle von Sternen Bombetten verladen, so nennt man das Bombenrohr. Römis sind auch die Hohe Schule in der Herstellung. Durch hervorragende, preiswerte Produkte mittlerweilen aus China erleben die „Römer“ zur Zeit eine Renaissance.

Rohrkrepierer fürchten alle Feuerwerker. Dabei zerlegt die Bombe schon im Mörser. Im harmlosesten Fall kommt die Bombe als Feuertopf. Sind jedoch Blitzsätze oder andere scharfe Sätze in der Bombe verladen, kann der Mörser zerrissen werden. Das ist besonders bei Metallmörsern lebensgefährlich! Rohrkrepierer kommen (Gottseidank!) viel seltener vor, als allgemein angenommen.

Satz nennt man alle Gemische aus verschiedenen Chemikalien in der Pyrotechnik. Der pyrotechnische Satz besteht mindestens aus einem Brennstoff und einem Sauerstoffspender. Meistens enthält ein Satz jedoch noch wesentlich mehr Stoffe, wie z.B. flammfärbende Substanzen, Funkenbildner, Stabilisatoren und Bindemittel. Die exakte Zusammensetzung ist streng gehütetes Geheimnis der Hersteller!

Manche Sätze brennen sehr schnell ab – zum Beispiel Blitz- und Knallsätze; andere Sätze sind „faul“ das heißt sie brennen langsam. Typische faule Sätze sind Fontänensätze oder Wasserfallsätze. Doch Vorsicht! Faule Sätze können unter bestimmten Umständen auch mal ganz extrem schnell brennen! Explodierende Vulkane haben schon üble Schäden angerichtet.

Schwärmer sind kleine Bränder die frei fliegen. Sie können auch mit einem Blitzschlag besetzt sein, das heißt am Ende des schwärmens und wirbelns knallt’s!

Schwarzpulver ist der bekannteste pyrotechnische Satz. Der Brennstoff ist Holzkohle und Schwefel, als Sauerstoffspender wird Kaliumnitrat verwendet. Da mit Schwarzpulver (auch Schießpulver genannt) bis zum Aufkommen der raucharmen Nitro – Pulver ( ca. 1880) Kriege geführt wurden, ist eine Warnung vor Selbstversuchen an dieser Stelle nochmals angebracht! Schießpulver ist kein Nießpulver! Für abhanden gekommene Bärte, Nasen, Körperteile übernehmen wir keine Haftung!

Sicherheitsabstand sollte zu jedem pyrotechnischen Effekt eingehalten werden. In Deutschland sind die Sicherheitsabstände in der 2. Verordnung zum SprengG geregelt. Für feststehende Frontstücke werden 10 m gefordert, für 100er Kugelbomben sind es schon 75 m und für Raketen sogar 125 m und in Abschussrichtung 200 m! Diese Sicherheitsabstände sind notwendig, da nichts oben bleibt! Die Feuerwerker innerhalb des Schutzabstandes tragen nicht umsonst Helme. Siehe auch Rohrkrepierer

Single Shoot’s schießen, wie der (englische) Name schon sagt, nur einmal. Sie werden mit einem E-Zünder versehen und häufig in Musikfeuerwerken für spezielle Akzente – digital angesteuert – eingesetzt. Meist kleinere Kaliber. Oft Einweg-Ware.

Sterne sind die eigentlichen Leuchtkörper in Raketen, Bomben und Feuertöpfen. Sie werden in verschiedenen Verfahren wie Dragieren oder Pressen hergestellt. Eine Erbsen- bis Walnussgrosse Menge eines pyrotechnischen Satzes wird auf der Oberfläche mit einer sogenannten Anfeuerung versehen um die leichte Entzündlichkeit zu gewährleisten. Wenn die Sterne aus mehreren verschiedenfarbigen Schichten bestehen nennt man sie Verwandlungssterne.

Stoppine wird aus in Schwarzpulver – Schlamm getauchter Baumwollschnur gemacht. Wird die Stoppine offen abgebrannt so brennt sie mit ca. 1cm/sec. Gedeckte Stoppine entsteht, wenn man die Stoppine mit einem Rohr oder Schlauch umhüllt. Meistens wird die Stoppine mit einem Papierschlauch gedeckt. Sie brennt dann mit einer Geschwindigkeit von ca. 15 m/sec.! Auch wenn die in der älteren Literatur angegebene Brennzeit nahe der Schallgeschwindigkeit nicht erreicht wird, so ist bei gedeckter Stoppine in der Praxis keine Verzögerung fühlbar und der so entzündete Feuerwerkskörper „kommt“ sofort. Gedeckte Stoppinen sind für Endverbraucher regulär nicht zugänglich und dürfen auch nicht aus zugelassenen Feuerwerkskörpern herausgeführt werden. Der Grund hierfür ist der blitzschnelle Abbrand den so kein Laie verhersehen kann. Es passieren immer wieder schreckliche Unfälle die auf diesen spontanen Abbrand zurückzuführen sind. Hier nochmals die eindringliche Warnung: Wenn man sich schon auf dem Schwarzmarkt eine z.B. Kugelbombe beschafft hat, die daran befestigte „Lunte“ ist in der Regel gedeckte Stoppine! Und auch 2m sind in weniger als 1/10 sek. durchgebrannt. Also „Kopf weg“ sonst Kopf weg…..

Umweltschutz wird auch beim Feuerwerk groß geschrieben! Alte Rezepte mit so unschönen Dingen wie Blei, Quecksilber oder Arsen werden selbst in den „wildesten“ chinesischen Manufakturen längst nicht mehr verwendet. Zum einen haben auch die chinesischen Kollegen einen gesunden Überlebenswillen und zum anderen wird in Europa der Markt ganz gut überwacht. Auch wenn seit 2007 mit REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals, also die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien) wieder mal ein EU-Bürokratie-Monster über uns wacht, und Feuerwerk dadurch natürlich auch verteuert wird, ist die Tendenz positiv.

Als 1988 die Wuppertaler Feuerwerksfabrik Moog von der Piepenbrock-Gruppe übernommen wurde, wollte man sich verständlicherweise keine Altlasten aufhalsen. Man gab ein entsprechendes Gutachten in Auftrag und lies u.a. das Versuchsgelände, auf dem seit 80 Jahren täglich Pyrotechnik ausprobiert und vernichtet wurde, analysieren. Das Ergebnis erstaunte selbst Fachleute: Die Fläche war deutlich sauberer als jede landwirtschaftliche Fläche im weiten Umfeld! Unter anderem auch, weil keine Dünger und Pestizide ausgebracht wurden.

Nach einer Schweizer Studie sind die Umweltbelastungen durch Großfeuerwerk ziemlich ähnlich den Belastungen durch Fußballspiele, Kirchentage etc.: die An- und Abreise der Zuschauer, Bodenverdichtung usw. Der Feinstaubgehalt der Luft stieg nach dem Feuerwerk erst signifikant an, als die Zuschauer nach Hause fuhren.

Die Verbrennungsprodukte pyrotechnischer Sätze sind übrigens meist wasserunlösliche Mineralien und sind damit inert, ziemlich grobkörnig, kein Feinstaub und somit ökologisch recht unbedenklich. Eben Staub zu Staub……

Vorbrenner auch Verzögerer genannt, wird vor und zwischen die einzelnen Effekte einer Batterie geschaltet um einen planmäßigen Abbrand endsprechend dem Abbrennplan zu erreichen oder in Bomben als Aufstiegsverzögerer eingebaut. Vorbrenner sind in Pappröhrchen gepreßte, exakt brennende, faule Sätze bzw. sind aus einer speziellen, innenbrennenden Zündschnur hergestellt. Die gängigen Verzögerungen sind dabei zwischen 2 und 6 Sekunden. Durch geschickte Abstimmung auf Aufstiegszeit der Bomben und Brennzeit der Sterne läßt sich so ein lückenloses Spektakel mit schönen dramaturgischen Steigerungen erreichen. Völlig ohne Computer!

Vulkane sind mit die ältesten Feuerwerkskörper. Trotzdem ist die Herstellung sicherer Vulkane immer noch relativ heikel. Sie unterscheiden sich von Fontänen vor allem durch ihre konische Form und dem damit verbundenen, immer heftiger werdenden Abbrand. Gute Vulkane steigern sich von anfänglich „müden“ 30 cm Effekthöhe auf beeindruckende 10 m Höhe! Die besten Vulkane werden auch noch heute in der Schweiz hergestellt.

Zerlegerladung nennt man die, in einer Bombe oder Rakete, (meist zentral) eingebaute Ladung die für das “Entfalten der Pracht am Himmel zuständig ist. Bei kleineren Bomben und Raketen ist die Zerlegerladung oft auf die Sterne aufgepudert. Zerlegerladungen sind fast so energiereich wie Blitzsätze.

Zündgeräte zum elektrischen Zünden von Feuerwerken gibt es von der guten alten Stoßmaschine (wie im Kino!) mit „handgekurbeltem“ Strom und „Nagelbrett-Verteilung“ über elektronische Zündpulte bis zum Laptop mit entsprechender Schnittstelle. Ob überhaupt und mit welchem Verfahren elektrisch gezündet wird, ist mehr eine philosophische Frage, als eine Frage des Budgets. Die größten Feuerwerke aller Zeiten wurden im Barock von Hand angezündet und über Vorbrenner gesteuert! Selbst heute werden vereinzelt noch große Feuerwerke mit so einfachen Mitteln wie dem „Nagelbrett“ gesteuert!
Ein guter Dirigent leitet ein Sinfonieorchester auch ohne Metronom taktsicher. Stand der Technik sind heute jedoch digitale Zündsysteme die über BUS-Leitungen bzw. mittlerweilen meist drahtlos, nahezu unendlich viele Zündkreise in Echtzeit ansteuern. Die Synchronisierung mit einer eventuell gewünschten Musik läuft oft über SMTP -Timecode.

Zylinderbomben haben bei gleichem Durchmesser ein höheres Volumen wie Kugelbomben. Sie können so mehr und auch andere Effekte aufnehmen. Durch die zylindrische Form eignet sie sich gut für Schwärmer, Kreisel, Polypen und Bombetten. Klassische Zylinderbomben werden in Handarbeit aus Packpapier und Bindfaden gewickelt. Häufig werden Zylinderbomben als Mehrschlagbomben gebaut.

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